Samstag, 16. Oktober 2010

Körpereigene und natürliche Quellen

Herkunft
B12 wird einzig und alleine von Bakterien synthetisiert. Pflanzen benötigen kein B12, für Tiere hingegen ist es lebensnotwendig. Daher befindet sich in tierischen Produkten B12, in pflanzlichen nicht.

vegane Quellen
Es gibt keine verlässlichen veganen Quellen. Sauerkraut, Brottrunk, Spirulina & Co enthalten B12-Analoga, die den Mangel nur noch verschlimmern. An ungewaschenem GEmüse aus dem eigenen Garten (nicht konventionell) können Spuren von B12 enthalten sein, die den Bedarf jedoch keinesfalls sicher decken können.


Körpereigene Quellen

Auch im menschlichen Körper gibt es Mikroorganismen, die bioaktives Vitamin B12 bilden, sie befinden sich allerdings im Dickdarm, sodass nicht klar ist, ob und wenn wieviel davon resorbiert werden kann, da das Ileum vor dem Dickdarm liegt (siehe auch →Resorption, Speicherung und Ausscheidung). Dass auch im Dickdarm noch resorbiert werden kann, ist jedoch nicht völlig auszuschließen. Auch im Mund und Rachenraum gibt es möglicherweise Vitamin-B12-bildende Bakterien. Die Bildung durch diese Bakterien hinge auch vom Kobaltgehalt der Nahrung ab, da Kobalt Bestandteil des Cobalamin ist. Solange diese Eigensynthese nicht geklärt ist, sollte man nicht darauf spekulieren und sich auf sie verlassen.

Dr. Clement ist der Meinung, dass die B12-Versorgung insbesondere zwischen Anfang und Mitte des letzten Jahrhunderts ein Problem wurde. Der absteigende Dickdarm war bisher wie eine Tasche geformt, etwa wie ein Stiefel. Die schmierenden Sekretionen des Blinddarmes und die Peristaltik führten dazu, dass die B12-Bakterien sich in dieser Tasche vermehrten, der Körper also praktisch eine eigene B12-Produktion unterhielt. Das ist eine wesentliche Funktion des leichtfertig als unnütz bezeichneten Blinddarms. In den letzten 300 Jahren veränderte sich die Anatomie unseres Darmes zusehens. Die Taschenform ist seltener ausgeprägt (→Website von Dr. Clement).

Natürliche Nahrungsquellen

Diverse Pflanzen enthalten Vitamin B12, da es von Bakterien im Boden gebildet wurde und sie es über die Wurzel aufgenommen haben. Das betrifft jedoch nur Pflanzen, die auf humus- und kobaltreichen Böden gewachsen sind, welche eine hohe Bakterienkonzentration aufweisen. Da die Ackerböden der Intensivlandwirtschaft als humusarm gelten, sind in den meisten Pflanzen nur so geringe Mengen vorhanden, dass sie nicht als gesicherte Quelle dienen können. Dazu zählen u.a. Lupinen, Erbsen, Bohnen, rote Beete, Petersilie, Getreidekeime und Sanddorn. Ebenfalls nur unsichere Geringstmengen weisen vergorene oder mit Bakterienkulturen behandelte Lebensmittel (Sauerkraut, saure Bohnen, Miso, Tempeh) auf.

Hefekulturen (Bierhefe) und Pflanzen wie Algen (Spirulina, Nori, Chlorella, Kombu, blaugrüne Algen, Dulse, Wakame) beinhalten selbst Vitamin-B12-bildende Bakterien, allerdings handelt es sich dabei oft um die bioinaktiven Formen. Einige Algen enthalten evt. auch bioaktive Formen, solange das aber nicht geklärt ist, sind auch das keine gesicherten Quellen.

Die ↑Muttermilch ist für den Säugling die natürliche Quelle. Wenn bei der Mutter kein Mangel vorliegt, wird er darüber ausreichend mit Vitamin B12 versorgt.

Vitamin-Tabelle: →Cobalamin

Die Lebensmittel im Einzelnen:

ALGEN (Spirulina, Chlorella,…)

Leider können Algen und andere Pflanzen aus dem Meer nicht als sichere B12 Quellen angesehen werden. Sie enthalten einen beträchtlichen Anteil an B12 Analoga. B12 Analoga sind gleich doppelt gefährlich für den Körper: Erstens glaubt der Körper, sie sind B12 weil sie chemisch gleich oder sehr ähnlich aufgebaut sind, dass es sich um echtes B12 handelt, aber Analoga haben nicht die gleiche Wirkung. Zweitens blockieren die die B12 Rezeptorstellen. Vielen andere B12 Quellen, die früher als sicher galten, wird heute nachgesagt, die sie hauptsächlich Analoga liefern.

Ist in Chlorella-Alge wirklich Vitamin B12 enthalten?
http://www.utopia.de/gutefragen/fragen/ist-in-chlorella-alge-wirklich-vitamin


ALOE VERA


BEINWELL (Comfrey)


BIER


KANNEBROTTRUNK

Hier werden verdächtig hohe Werte angegeben. Leider antwortet die Firma nicht auf Anfragen bezüglich Vitamin B12. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich lediglich um Analoga handelt, ist sehr hoch.


LOPINO

Aus einer Mail des Herstellers (Juni 2005): “Richtig ist, dass Lopino früher aktives Vitamin B12 (Cyanocobalamin) enthielt. Bereits Ende 2002 konnte allerdings (leider) kein B12 mehr nachgewiesen werden. Wir haben damals unsere Kunden darüber informiert und den Vitamin B12 Gehalt aus allen Datenblättern inkl. Homepage entfernt. Wir gehen davon aus, dass durch eine Produktionsumstellung, die Produktion wurde wesentlich sauberer und hygienischer, die Synthese von Vitamin B12 durch Bakterien nicht mehr stattgefunden hat. Die Lupine selbst hat, entsprechend unserer eigenen Analysen kein B12. Wir halten alle Veröffentlichungen, die behaupten die Lupine habe B12, für falsch. Entsprechen der Literatur, sind Pflanzen nicht in der Lage, Vitamin B12 zu bilden.“


RAPUNZEL HEFEFLOCKEN

Die Hefeflocken der Firma Rapunzel wurde einmalig von der UFAG LABORATORIEN AG in der Schweiz untersucht – mittels mikrobiologischem Testverfahren, das eine Abgrenzung von Analoga nicht zulässt.

Aus einer Mail der UFAG LABORATORIEN AG von Juni 2005: “Für die Bestimmung von Vitamin B12, in einer breiten Palette unterschiedlicher Lebensmittel, hat sich jedoch das mikrobiologische Testverfahren in der Vergangenheit bestens bewährt. Dabei handelt es sich um ein im In- und Ausland etabliertes Testverfahren, welches u.a. auch in die Methodensammlung des Schweizerischen Lebensmittelbuches (SLMB) aufgenommen wurde.“


ROHKÖSTLICHE TIPPS

„Möglichst wenig Obst essen (ca. 20%), nur morgens, damit die Darmflora nicht zu sauer wird.“


SANDDORN

Die Dr. Pandalis-Forschung behauptet, dass sie in/auf ihren Sanddornsamenschalen eine ganz beachtliche B12-Konzentration festgestellt hat. Sie bestimmte dies mittels ELISA, also einem immunanalytischen Verfahren, das eine Unterscheidung zwischen echtem B12 und Analoga eigentlich möglich machen müsste.

Zitat: "Durch die Symbiose des Sanddorns mit speziellen Bakterien entsteht in der Samenschale des Sanddorns eine Vitamin B12-Konzentration, wie sie vorher nur von der Leber bekannt war. Nicht jeder Sanddornstrauch ist also ein Vitamin B12-Lieferant!"

[www.pandalis.de]

Kritik:
  • Symbiose mit Bakterien bedeutet gar nichts. Auch Hülsenfrüchte leben in Symbiose, und dennoch weisen sie kein B12 auf. Von der Lupine (einer Hülsenfrucht) hat man es ursprünglich auch angenommen, und es hat sich als Irrtum erwiesen...
  • Die Gehalte sind verdächtig hoch.
  • ELISA ist zwar ein immunanalytisches Verfahren, wurde aber dennoch erstmalig und einzig von der Dr. Pandalis-Stiftung eingesetzt.
  • Verdächtig, dass sie so stark betonen, dass nur ganz bestimmte "Biotope" (nämlich ihre eigenen) B12 aufweisen...
  • Sie konzentrieren sich sehr auf die Samenschalen. Es könnte sich auch um eine Verunreinigung (Dünger?) handeln. Jedenfalls dürfte der normale im Handel erhältliche Sanddornsirup u. ä. dadurch ausfallen. Es kommt also auch hier nur ein Präparat in Frage, und wenn ich schon extra teure Tabletten kaufe, dann doch lieber solche, die definitiv B12 enthalten!


SAUERKRAUT


SHIITAKEPILZE


TEMPEH


WILDKRÄUTER

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